Obwohl der Scheiblingstein zur Stadtgemeinde Klosterneuburg gehört, scheinen Scheiblingsteiner üblicherweise nicht im Klosterneuburger Telefonbuch auf. Es gibt im Klosterneuburger Telefonbuch auch keinen Hinweis, wo man Scheiblingsteiner Telefonnummern finden könnte. Tatsächlich ist der Scheiblingstein an das Wiener Telefonnetz angeschlossen (Vorwahl 01) und man kann Scheiblingsteiner, die über einen Festnetzanschluss verfügen, im Wiener Telefonbuch finden. Wenn jemand, der in Scheiblingstein wohnt, aber ein Mobiltelefon anmeldet, so ist diese Nummer im Klosterneuburger, nicht aber im Wiener Telefonbuch zu finden. Mit anderen Worten: Die Festnetznummer eines Scheiblinsteiners (einer Scheiblingsteinerin) ist üblicherweise im Wiener, die Handynummer der gleichen Person aber im Klosterneuburger Telefonbuch zu finden. Jahrelange Bemühungen des Verfassers dieses Artikels alle Scheiblingsteiner Telefonanschlüsse in einem Telefonbuch unterzubringen, haben trotz Befürwortung und Unterstützung durch Alt-Bürgermeister Dr. Schuh zu keinem Erfolg geführt. Durch die vermehrten Möglichkeiten Telefonnummern im Internet zu suchen und zu finden, hat das Telefonbuch an Bedeutung verloren und es steht sich nicht mehr dafür, dieses Projekt weiter zu verfolgen. Ein Telefonbuch mit allen Scheiblingsteiner Telefonnummern wird es wohl nie geben!
Auf Basis der letzten Volkszählung im Jahre 2001 wurde in ganz Österreich ein Zentrales Melderegister etabliert, welches mit 1.3.2002 in Echtbetrieb ging und Behörden, amtlichen Stellen und privaten Nutzern die Möglichkeit gibt, Adressen zu überprüfen und allenfalls automatisch zu adaptieren. Die Adresseneingaben in das Melderegister sind durch die jeweilige Baubehörde vorgenommen worden, für den Scheiblingstein also durch das Bauamt der Stadt Klosterneuburg. Dieses hat alle Scheiblingsteiner Adressen mit dem Zusatz Weidlingbach versehen, mit der Begründung, dass der Ort Scheiblingstein ein Teil der Katastralgemeinde Weidlingbach ist und Weidlingbach als Adressenangabe genügt. Die Katastralgemeinde Weidlingbach besteht aber aus zwei von einander getrennten Orten und zwar aus dem Ort Weidlingbach und dem Ort Scheiblingstein (übrigens der größere der beiden). Scheiblingstein ist von Weidlingbach durchschnittlich 7 km entfernt; um von Weidlingbach nach Scheiblingstein zu kommen, muss man durch das Gebiet einer anderen Gemeinde (St. Andrä /Wördern – Ortsteil Steinriegl) fahren. Weidlingbach liegt im Tal (ca. 200 m hoch), Scheiblingstein jedoch auf dem 508 m hohen Berg, der dem Ort den Namen gegeben hat. Für jede(n) ScheiblingsteinerIn ist es unvorstellbar, dass er/sie als WeidlingbacherIn bezeichnet wird bzw. seine Adresse mit Weidlingbach und nicht Scheiblingstein angegeben wird (genauso wie es sicherlich für jede(n) WeidlingbacherIn unvorstellbar wäre, wenn er/sie als ScheiblingsteinerIn bezeichnet werden würde und bei seiner Adresse nicht mehr Weidlingbach, sondern Scheiblingstein steht). Seit dem 1.3.2002 wird aber bei jeder Anfrage beim Zentralen Melderegister über eine Scheiblingsteiner Adresse, die Adresse automatisch auf Weidlingbach abgeändert. Ein Beispiel: Telekom oder Mobilkom überprüft die Adresse einer Person, welche in der Scheiblingsteingasse wohnt. Das wird bei jeder Neuanmeldung, Änderung oder bei der Eintragung im Telefonbuch gemacht. Automatisch wird dabei die Adresse in der Scheiblingsteingasse mit dem Zusatz Weidlingbach versehen und die Zusendung der Rechnung und die Eintragung im Telefonbuch erfolgt unter Scheiblingsteingasse, Weidlingbach. Die Folge: Es gibt keine Adresse mehr mit der Ortsbezeichnung Scheiblingstein, sondern z. B. Kellergrabengasse, Weidlingbach; Lehrerwiese, Weidlingbach und eben auch Scheiblingsteingasse, Weidlingbach. Dies hat auch schon des Öfteren zu Problemen bei Zustellungen geführt, auch dann wenn die Zustelldienste Navigationsgeräte verwenden, denn auch die bekommen ihre Informationen vom Zentralen Melderegisters. Ansuchen an das Bauamt bei den Scheiblingsteiner Adressen die Ortsbezeichnung von Weidlingbach auf Scheiblingstein abzuändern, wurden abgewiesen. Dabei vertritt das Zentrale Melderegister (eine Abteilung des Bundesministeriums für Inneres) durchaus die Meinung, dass dies so gemacht werden kann bzw. sollte. In der Nachbargemeinde St. Andrä-Wördern ist z. B. der Steinriegl, der zur Katastralgemeide Kirchbach gehört, aber von Kirchbach ca. 3 km entfernt ist, im Melderegister als Steinriegl und nicht mit Kirchbach eingegeben.
Spätestens mit dem Anschluss von Scheiblingstein an die Wasserleitung der NÖSIVAG im Jahre 1979 zeigten die Scheiblinsteiner größtes Interesse an der Kanalisierung des Ortes. Der Siedlerverein deponierte diesen Wunsch jedes Jahr bei der Stadtgemeinde, welche eine Realisierung dieses Projekts nach Vorhandensein der budgetären Mittel zusicherte, die jedoch nie vorhanden waren. Eine im Frühjahr 2006 von der Stadtgemeinde durchgeführte Befragung der Grundstückseigentümer in Weidlingbach und Scheiblingstein ergab, dass 80 % an einer gemeinschaftlich geförderten Abwasserentsorgung teilhaben wollen und nur 20 % die derzeitige Abwasserbeseitigung (Senkgruben) beibehalten wollen. Bei dieser Studie wurde auch geprüft, welche von den 3 folgenden Varianten die kostengünstigste ist:
- Erweiterung der Kanalisation Richtung Stadt Klosterneuburg (Anschluss an die ca.15km entfernte Kläranlage)
- Anschluss an die Abwasseranlage der Marktgemeinde St. Andrä/Wördern in Steinriegl (ca. 1 km entfernt)
- dezentrale Abwasserentsorgung (Kleinkläranlage)
Das Ergebnis: Die wirtschaftlich beste Variante sei der Anschluss an die ca. 15 km entfernte Kläranlage in Klosterneuburg! Diese wird nach Vorhandensein der budgetären Mittel in den nächsten Jahren durchgeführt werden. 3 Jahre später gibt es diesbezüglich noch immer keinen Zeitplan, aber nach wie vor undichte Senkgruben! Dass der Anschluss an das Kanalnetz der Stadt Klosterneuburg die beste wirtschaftliche Lösung sei, ist für ScheiblingsteinerInnen unvorstellbar. Es kann doch nicht ein mindestens 10 km langer Kanalanschluss günstiger kommen, als der Anschluss an das nur 1 km entfernte Kanalnetz in Steinriegl oder die Herstellung von einer oder zwei Kleinkläranlagen im Ortsgebiet von Scheiblingstein? Diese Erkenntnis kann daher wahrscheinlich nur so interpretiert werden, dass für ein gemeinsames Kanalisierungsprojekt der Orte Scheiblingstein und Weidlingbach, der Anschluss an das Klosterneuburger Kanalnetz die günstigste Lösung sein. Für den Scheiblingstein allein gäbe es sicherlich wirtschaftlich bessere Lösungen!
Der Ort Scheiblingstein ist ein Teil der Katastralgemeinde Weidlingbach, die zur Stadtgemeinde Klosterneuburg gehört; er verfügt über mehr Häuser und Einwohner als der Ort Weidlingbach. Für beide Orte gibt es einen gemeinsamen vom Bürgermeister der Stadtgemeinde Klosterneuburg ernannten Ortsvorsteher. Heinz Uldrych wird, obwohl er sogar ein Scheiblingsteiner ist und in Scheiblingstein wohnt, immer nur als Ortsvorsteher von Weidlingbach bezeichnet, Scheiblingstein wird dabei kurioserweise nicht erwähnt. Hatte man vor 4 Jahren 3 Scheiblingsteiner um ihre Postleitzahl gefragt, bekam man wahrscheinlich drei verschiedene Antworten. Einer sagte, die Postleitzahl 3400 (Klosterneuburg) wäre die richtige, der andere 3411 (Weidling) und der dritte meinte, die Postleitzahl 3413 (Hintersdorf) sei noch immer gültig, weil dies das nächstgelegene Postamt ist und von dort aus früher die Post nach Scheiblingstein zugestellt wurde. Inzwischen wurde das Postamt in Hintersdorf geschlossen und das Postamt 3411 in Weidling steht kurz vor der Schließung. Damit bleibt nur mehr das Postamt 3400 (Klosterneuburg) übrig und die Frage nach der richtigen Postleitzahl ist somit eindeutig beantwortet. In Zukunft wird man allerdings, um Postsendungen, die nicht übernommen werden konnten (schließlich sind ja nicht alle Pensionisten und auch die nicht immer zu Hause) beim Postamt 3400 in Klosterneuburg abzuholen, mit dem Auto mindestens 30 km (hin & zurück) fahren. Dadurch entstehen für eine Fahrt zum Postamt Kosten in der Höhe von ca. € 13,00 (Berechnung nach dem Amtlichen Kilometergeld von € 0,42).
Bis vor ca. 3 Jahren erfolgte in Scheiblingstein die Zustellung aller Tageszeitungen ausschließlich durch die Post und so ferne man sich damit abgefunden hatte, dass man die Zeitung erst nach dem Mittagessen lesen konnte (nur am Samstag waren die Zeitungen meist schon um 9 Uhr früh da), war das in Ordnung. Vor ca. 3 Jahren entschlossen sich die Tageszeitungen, die zu Mediaprint gehören (Kronenzeitung, Kurier), diese auch in Scheiblingstein durch einen eigenen Zustelldienst zu verteilen. Aber nicht an alle Adressen in Scheiblingstein: In der Kellergrabengasse erfolgte z. B. die Zustellung durch Mediaprint nur an Häuser mit niedrigen Nummern, die höheren Nummern erhielten diese weiterhin durch die Post. Dadurch kam es dazu, dass von 2 Nachbarn in der Kellergrabengasse der eine den Kurier bereits am 6 Uhr früh, der andere diesen jedoch erst zu Mittag erhielt. Es dauerte fast ein Jahr lang, bis alle Scheiblingsteiner die Kronenzeitung und Kurier direkt von Mediaprint zugestellt bekamen. Die anderen Tageszeitungen (Presse, Standard) wurden weiterhin durch die Post zugestellt. Per 1.1.2008 lagerte jedoch die Post selbst die Samstagzustellung an einen privaten Zustelldienst aus. Ab diesem Zeitpunkt erhielten an Samstagen die Abonnementen von Presse und Standard ihre Zeitungen, wenn überhaupt, bestenfalls um 3 Uhr am Nachmittag. Trotz wöchentlicher Beschwerden änderte sich daran kaum etwas bis Ende 2008, dann reichte es Presse und Standard und sie organisierten unter dem Namen RedMail auch einen eigenen privaten Zustelldienst, der auch ihre Tageszeitungen täglich vor 6 Uhr früh zu ihren Scheiblingsteiner Abonnenten bringt. Der von der Post beauftrage Zustelldienst, der ein Jahr lang an Samstagen die Zeitungen eher schlecht, als recht, nach Scheiblingstein gebracht hatte , hatte sich aber offensichtlich an die wöchentlichen Fahrten nach Scheiblingstein und die montägliche Beschwerde (dass am Samstag wieder zu spät geliefert wurde) sosehr gewöhnt, dass dieser auch noch an jedem Samstagnachmittag im Jänner und Februar 2009 die Presse zustellte, obwohl RedMail diese bereits um 6 Uhr früh zugestellt hatte (und es auch keine Beschwerden mehr gab). Dafür wurden aber durchwegs Freiexemplare, welche dem Postamt in Klosterneuburg von der Presse zur Verfügung gestellt wurden, verwendet. Erst als die Presse damit aufgehört hatte, Freiexemplare an die Post in Klosterneuburg zu senden, wurde die Samstag – Presse nur mehr einmal jeden Samstag zugestellt.
Scheiblingstein liegt nicht nur an der Grenze von Niederösterreich und Wien; durch den Scheiblingstein verläuft auch die Grenze zwischen der Erzdiözese Wien und der Diözese Sankt Pölten. Während der Scheiblingstein durch seine Zugehörigkeit zur Pfarre Maria Rast zum Dekanat Purkersdorf und somit dem Vikariat Süd der Erzdiözese Wien mit Sitz in Wiener Neustadt angehört, liegt der vom Scheiblingstein nächst gelegene, nur 1km entfernte Ort Steinriegel bereits in der Diözese St. Pölten. Weidlingbach, der andere Teil der Katastralgemeinde, gehört hingegen zum Dekanat Klosterneuburg und somit zum Vikariat Wien-Stadt der Erzdiözese Wien.
Der Verfasser dieses Artikels bestellte beim Kulturamt der Stadt Klosterneuburg, so wie jedes Jahr, bereits Anfang Februar 2006 Karten für sich und andere Scheiblingsteiner für eine Opernaufführung im Stiftshof von Klosterneuburg im Juli 2006. Kurz darauf ergab sich die Notwendigkeit, eine der bestellten, bereits zugesandten und bezahlten Karten wieder zurückzugeben. Die Dame vom Kulturamt schrieb nach Erhalt der Karte, dass die Rücküberweisung auf das Konto veranlasst worden ist und fügte hinzu:
“Es wird ca. 10-14 J a h r e dauern, bis Sie das Geld am Konto haben“. Zum Glück erhielt ich die Gutschrift aber bereits nach 8 Tagen. 14 Jahre hätte ich vielleicht nicht mehr erlebt.
In den Mai-Wochen 2009 konnte man beim KURIER die niederösterreichischen Gemeinden bewerten und damit „Gemeinden mit Herz“ wählen. In der Ausgabe vom 31. Mai 2009 des KURIERs wurden die Sieger (Landessieger und Regionalsieger) bekannt gegeben → siehe PDF, Sieger der Region Mostviertel ist die Gemeinde St. Andrä Wördern. "So ein Blödsinn" dachte ich mir. "Unsere Nachbargemeinde St. Andrä Wördern gehört doch nicht zum Mostviertel!" Falsch: St. Andrä Wördern gehört tatsächlich zum Mostviertel (auch Viertel über dem Wienerwald genannt) und wir zum Industrieviertel (Viertel unter dem Wienerwald). Der nicht einmal 1 km von uns entfernte Nachbarort Steinriegl (der zur Marktgemeinde St. Andrä Wördern gehört) ist also bereits ein Teil des Mostviertels!
Peter Angermair
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Zuletzt aktualisiert: 05. April 2019