Mit Hilfe eines Kredites der Erzdiözese Wien wurde 1959 ein Grundstück neben der Kirche mit der Absicht erworben, darauf später einmal ein Pfarr- und Jugendzentrum zu errichten. Die Rückzahlungsverpflichtungen ermöglichten einen Baubeginn allerdings erst 1970.
 
Klosterneuburg und somit auch der Scheiblingstein waren von 1939 - 1955 ein Teil des 26. Wiener Gemeindebezirkes. Durch ein Versehen verblieb die Lehrerwiese bei der Gemeinde Wien. Dies konnte im Jahre 1969 korrigiert werden und ermöglichte somit der Stadtgemeinde Klosterneuburg, wieder über die Initiative von Cäcilia Pressberger, die Parzellierung und den Verkauf der Grundstücke vorzunehmen. Damit gelang es etwa 20 Familien auf dem Scheiblingstein neu anzusiedeln.
 
Dies gab auch den Anreiz für den Baubeginn des Jugend- und Pfarrzentrums. Am 20. Juli 1970 fand der Spatenstich im Rahmen einer kleinen Feier durch Bürgermeister Karl Resperger statt. Dr. Xaver Meyer sorgte mit seinem Wiener Madrigalchor für die musikalische Umrahmung dieses Festes.
 
Der Bau dieses neuen Heimes dauerte etwa vier Jahre. Die Aufbringung der Mittel für den Bau erforderte eine ganze Reihe von Ideen und Aktionen: Weihnachts- und Flohmärkte, Film – und Diavorträge, gesellige Veranstaltungen, wie einen „Tag der offenen Tür“, Spendenaufrufe und Ähnliches. Ohne die tatkräftige Mitarbeit vieler Scheiblingsteiner wäre das jedoch nicht möglich gewesen: Ing. Wilhelm Los machte unentgeltlich alle Elektroinstallationen, der belgische Bauorden – sieben Gruppen von jeweils 10-20 Flamen und Holländern - arbeitete unentgeltlich mit und wurde vorwiegend durch die Bewohner der neubesiedelten Lehrerwiese versorgt. Dazu kam die finanzielle Unterstützung durch den Niederösterreichischen Landeshauptmann Siegfried Ludwig und den Klosterneuburger Bürgermeister Karl Resperger.
 
Am 1. September 1974 wurde das Karl Mühldorf-Heim im Rahmen eines Festaktes von Erzbischof-Koadjutor Dr. Franz Jachym und Landeshauptmann Siegfried Ludwig den Scheiblingsteinern übergeben.
 
Im Jahre 1977 wurde eine Zentralheizung installiert. Der akademische Maler und Bildhauer Christian Koller schuf das Gemälde „Das letzte Abendmahl“, welches heute noch im Karl Mühldorf – Heim zu bewundern ist. Der Künstler hielt außerdem mehrere Jahre hindurch auf dem Scheiblingstein unentgeltlich Kreativ-Kurse für Kinder ab. Er schuf auch ein Dechant Karl Mühldorf gewidmetes Steinkreuz, das vor dem Heim aufgestellt wurde. Die Segnung dieses Kreuzes wurde von Hernalser Dechant P. Andreas Hiller zusammen mit den Patres aus der Marienkirche vorgenommen.
 
Um das Heim in guten Zustand zu erhalten, mussten immer wieder Reparaturen, Restaurierungen und Adaptierungen vorgenommen werden, um die sich seit über zehn Jahren in hervorragender Weise Manfred Repper kümmert und diese zum Großteil auch selbst mit freiwilligen Helfern vornimmt:
1997 erfolgte eine komplette Restaurierung des Heimes, welches auch eine neue Fassade erhielt. Im November 1998 musste die kaputte Ölzentralheizung durch eine neue Gaszentralheizung ersetzt werden. Die steigenden Energiekosten machten es notwendig, im September 2006 eine Wärmedämmung anzubringen, wodurch bereits im Winter 2006/2007 die Heizkosten fast um die Hälfte reduziert werden konnten. Im Herbst 2007 wurde die Küche neu gestaltet und eingerichtet. Im Oktober 2008 wurde der Weg von der Straße zum Heim, die Terrasse und das Traufenpflaster neu gestaltet und mit Betonplatten belegt.
 
Das vorwiegend für die Jugend geplante Karl Mühldorf-Heim entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem vielseitigen Kommunikationszentrum. Hier trifft sich alles, von Senioren bis zu Kindergruppen, etwa zum gemeinsamen Basteln, zur Adventkranzherstellung, zum Keksebacken für den Weihnachtsmarkt oder zum Theaterspielen. Es stehen zwei Tischtennistische und ein Billardtisch zur Verfügung, seit 2006 auch ein „Wutzler“ (Tischfußballgerät), welchen der Siedlerverein angeschafft hat. Einmal wöchentlich findet sogar Damengymnastik statt! Weihnachtsmarkt und Besuch des heiligen Nikolaus im Advent, Kinderfest im Fasching, Ostermarkt am Palmsonntag, Flohmarkt im Sommer, Erntdankfest und der St. Hubertus - Kirtag im Herbst bilden ein buntes und abwechslungsreiches Jahresprogramm.
 
Im Herbst hält der Siedlerverein "Wir Scheiblingsteiner" seine Versammlungen ab. Nach Taufen und Hochzeiten wird es gerne für eine Agape gemietet; aber auch Geburtstage werden hier gefeiert. Pfadfindergruppen und Chöre halten Wochenend-Treffen und Seminare ab. Seit einigen Jahren feiern Familien im Pfarrheim wieder Silvester und begrüßen das Neue Jahr mit lauten Raketen.
 
Mit einem Kostenbeitrag vom Verein "Wir Scheiblingsteiner" und dem Pfarrgemeinderat wurde im Jahre 2010 ein hochwertiger Beamer mit Satellitenanschluss und eine Spezialleinwand angeschafft und von den Herren Daryusch Daryabegi und Manfred Repper im Heim installiert. Der Beamer wurde im Juni 2010 anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika in Betrieb genommen und ermöglichte es den Scheiblingsteinern, die interessantesten Spiele in hervorragender Qualität auf einer großen Leinwand zu verfolgen.
 
Aus dem Erlös des Adventmarktes, der jedes Jahr im Karl Mühldorf Heim abgehalten wird, wurde im Jahre 2011 eine neue Eingangstüre angeschafft.
 
Ende 2014 wurde durch den Pfarrgemeinderat beschlossen, diese Lokation in Karl Mühldorf-Pfarrzentrum umzubenennen.
 
 
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